Schnupfen in der Schwangerschaft

Schwanger und Schnupfen 

Schnupfen in der Schwangerschaft

Schnupfen in der Schwangerschaft wird vor allem durch Erkältungen oder hormonelle Umstellungen ausgelöst und sollte möglichst schonend behandelt werden.

Ursachen von Schnupfen in der Schwangerschaft

Bei Schnupfen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsrhinitis), sind zunächst viele verschiedene Ursachen denkbar – grundsätzlich dieselben Schnupfen-Ursachen wie bei Nichtschwangeren auch. Dazu gehören vor allem Schnupfen bei Erkältung in der Schwangerschaft (v.a. durch Schnupfenviren) sowie Ursachen von chronischem Schnupfen (z.B. Allergien, Reizstoffe). Daneben gibt es eine chronische Form von Schnupfen in der Schwangerschaft, die durch hormonelle Umstellungen auftritt: Den Schwangerschaftsschnupfen. Verschiedene Schnupfenformen können in der Schwangerschaft alleine auftreten oder sich überlagern.

Warum haben Schwangere so häufig Schnupfen?

Viele Frauen leiden – verglichen mit der Zeit in der keine Schwangerschaft vorlag – häufiger an Schnupfen in der Schwangerschaft. Zum einen liegt das daran, dass Schwangere vergleichsweise anfälliger für Erkältungsschnupfen sind, da ihr Immunsystem im Durchschnitt etwas schlechter in der Lage ist Erreger abzuwehren, als das Immunsystem von nichtschwangeren Frauen. Immerhin hat der Körper eine Schwangerschaft auszutragen, so dass den Abwehrkräften relativ weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Zum anderen ist der durch hormonelle Umstellungen ausgelöste Schnupfen in der Schwangerschaft, relativ weit verbreitet

Die richtige Behandlung in der Schwangerschaft

Nur weil ein Schnupfen-Mittel, -Medikament oder -Hausmittel vor der Schwangerschaft erfolgreich und sicher angewendet werden konnte, heißt das nicht in jedem Fall, dass die Anwendung auch im schwangeren Zustand in Frage kommt. Schwangere sollten daher dem Einsatz sämtlicher Maßnahmen zur Heilung oder Linderung von Schnupfensymptomen grundsätzlich kritisch gegenüber stehen. Vor der Anwendung selbst von rezeptfrei erhältlichen Medikamenten oder Hausmitteln sollte bei Schnupfen in der Schwangerschaft daher besser immer der Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder der Hebamme eingeholt werden. Wer Mittel gegen Schnupfen in der Schwangerschaft einnehmen möchte, sollte darüber hinaus unbedingt alle Packungsbeilagen gründlich lesen und auf Warnhinweise zur Verwendung in der Schwangerschaft durchsuchen. Auch hier gilt: Im Zweifel lieber mit einem Experten Rücksprache halten! Für die verschiedenen Ursachen von Schnupfen in der Schwangerschaft stehen zahlreiche sichere Behandlungsmethoden zur Auswahl (Schwanger und Schnupfen – Was hilft?).

SCHNUPFENBEHANDLUNG VORAB MIT DEM PROFI PLANEN

Besonders praktisch ist der Rat in der Schwangerschaft bei Schnupfen vor der Anwendung jeglicher Behandlungsmaßnahmen immer einen Gesundheitsexperten zu konsultieren oft nicht. Viele Schnupfenerkrankungen kommen plötzlich und sind furchtbar lästig, so dass den meisten Schwangeren an einer schnellen Behebung ihres Problems gelegen ist. Wer hat schon die Geduld vorher beim Gesundheitsexperten nachzufragen? Die Versuchung einfach zum gewohnten und vor der Schwangerschaft durchaus bewährten Mittel zu greifen ist oft groß. Leider ist es in der Schwangerschaft aber unumgänglich selbst bei der Behandlung von relativ harmlosen Erkrankungen den Rat des Gesundheitsexperten hinzuzuziehen, wenn man auf der sicheren Seite sein will. Um beispielsweise beim Aufziehen des nächsten Erkältungsschnupfens nicht vollkommen handlungsunfähig zu sein, empfiehlt sich erfahrungsgemäß die möglichen, schwangerschaftsfreundlichen Behandlungen bereits vorab mit einem Arzt oder erfahrenen Heilpraktiker zu besprechen.

MÖGLICHST SCHONEND BEHANDELN

Für optimales Wohlbefinden von Mutter und Kind ist es erfahrungsgemäß ratsam möglichst schonenden Mitteln und Hausmitteln gegen Schnupfen in der Schwangerschaft den Vorzug zu geben, wie beispielsweise ausgewählten Homöopathika, Hausmitteln oder Salzwasser. Abschwellendes Nasenspray in der Schwangerschaft und andere starke Medikamente sollten dagegen wenn möglich vermieden werden. Grundsätzlich ist es wichtig, vor der Verwendung von Mitteln und Medikamenten gegen Schnupfen in der Schwangerschaft, eine besonders sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung zu machen.

URSACHENGERECHTE BEHANDLUNG

Verschiedene Formen von Schnupfen in der Schwangerschaft erfordern zumindest zum Teil ganz verschiedene Therapiemaßnahmen:

  • Schnupfen bei Erkältung in der Schwangerschaft (durch Schnupfenviren bedingt),
  • Schwangerschaftsschnupfen (hormonell bedingt),
  • Allergischer Schnupfen in der Schwangerschaft (ausgelöst durch verschiedene Allergene),
  • Vasomotorischer Schnupfen in der Schwangerschaft (verursacht durch Reizstoffe in der Umwelt oder psychische Belastungen),
  • Seltene Ursachen für Schnupfen in der Schwangerschaft (andere Infektionskrankheiten, Fremdkörper, Verletzungen, Tumore etc.).

UNERLAUBTE MITTEL BEI DER BEHANDLUNG

Die Behandlung von Schnupfen in der Schwangerschaft muss mit Methoden und Mitteln erfolgen, die bei Schnupfen in der Schwangerschaft zulässig und weder schädlich für Mutter noch Kind sind – das gilt sowohl für die Art der Methoden und Mittel als auch deren Dosierung beziehungsweise Dauer der Anwendung  und insbesondere für Schnupfen in der Frühschwangerschaft, da sich in dieser Phase wichtige Strukturen und Organe beim Kind entwickeln. Vorsicht: Unerlaubte Mittel gegen Schnupfen in der Schwangerschaft können auch rezeptfrei erhältlich oder unter den Hausmitteln zu finden sein.

BESONDERE BEDINGUNGEN

Die Behandlung von Schnupfen in der Schwangerschaft muss auf eventuelle Grunderkrankungen oder besondere Bedingungen eingestellt sein (z.B. Risikoschwangerschaften, Grunderkrankungen der Schwangeren, Schwangerschaftsdiabetes, Komplikationen bei vorherigen Schwangerschaften, Mehrlingsschwangerschaften). Werden diese besonderen Bedingungen bei Schnupfen in der Schwangerschaft nicht beachtet ist das Wohl von Mutter und Kind möglicherweise in Gefahr. Vor allem auch aus diesem Grund ist es so wichtig sich bei Schnupfen in der Schwangerschaft gründlich vom behandelnden Frauenarzt, einem erfahrenen Heilpraktiker oder von der Hebamme beraten zu lassen.

Sind Mutter oder Baby bei Schnupfen gefährdet?

Die meisten Fälle von Schnupfen in der Schwangerschaft sind auf eine einfache Infektion mit Schnupfenviren (Rhinoviren) oder auf hormonelle Umstellungen – also Schwangerschaftsschnupfen – zurückzuführen. Beide Ursachen sind in der überwiegenden Zahl der Fälle harmlose Erkrankungen, die zwar lästig sind aber weder für die Mutter noch das Ungeborene eine ernsthafte Gefahr darstellen können. Gefährlich werden kann Schnupfen in der Schwangerschaft in der Regel erst dann, wenn:

  • Die Regeln zur Behandlung von Schnupfen in der Schwangerschaft nicht eingehalten werden,
  • Komplikationen auftreten (z.B. wenn eine Erkältung nicht richtig auskuriert wird, Asthmaanfall bei allergischem Schnupfen in der Schwangerschaft),
  • Schnupfen in der Schwangerschaft (vor allem Schnupfen in der Frühschwangerschaft!) falsch behandelt wird (z.B. mit Medikamenten die nicht für Schwangere zugelassen sind),
  • Grund- oder Nebenerkrankungen bei der Schwangeren mit Schnupfen vorliegen (z.B. Immunschwächekrankheiten, Herzerkrankungen, Diabetes, schwere psycho-soziale Belastungen),
  • (Neben bestimmten Grund- oder Nebenerkrankungen andere) Gründe für eine Risikoschwangerschaft vorliegen (z.B. Rhesus-Unverträglichkeit, vorangegangene Schwangerschaften mit vorzeitigen Wehen)
  • Dem Schnupfen in der Schwangerschaft vergleichsweise seltene infektiöse oder chronische Ursachen zu Grunde liegen, die unabhängig von den Schnupfensymptomen eine größere Gesundheitsgefährdung darstellen könnten (z.B. Diphtherie, Tumoren).

Kann Niesen dem Baby schaden?

Viele Schwangere mit Schnupfen sind besorgt, dass der große Druckaufbau im Körper beim Niesen, dem Baby schaden beziehungsweise vorzeitige Wehen auslösen könnte. Immerhin führt die Entladung des aufgebauten Drucks in der Nase beim Niesen zu Luftgeschwindigkeiten zwischen 160 und 180 Stundenkilometern – auf der meteorologischen Windgeschwindigkeitsskala gemessen ist das Orkangeschwindigkeit. Liegen bei Schnupfen in der Schwangerschaft gleichzeitig Risikofaktoren für vorzeitige Wehen vor (z.B. eine vorangegangene Schwangerschaft in der es zu vorzeitigen Wehen gekommen ist, Mehrlingsschwangerschaften) ist gegebenenfalls in der Tat Vorsicht geboten, wenn es bei Schnupfen in der Schwangerschaft zum Niesen kommt. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind die das Niesen betreffenden Sorgen bei Schnupfen in der Schwangerschaft aber völlig unbegründet: Das ungeborene Baby wird in der Fruchthöhle vom Fruchtwasser umgeben und damit vor Erschütterungen geschützt – es bekommt auch vom heftigsten Niesen der Mutter daher nicht viel mit. Um die Druckübertragung noch weiter zu reduzieren, können Schwangere zusätzlich aktiv die Beckenbodenmuskulatur beim Niesen anspannen. Auf jeden Fall sollte vermieden werden das Niesen bei Schnupfen in der Schwangerschaft künstlich zu unterdrücken (z.B. durch Nasezuhalten), da so der Druckaufbau im Körper nur erhöht werden würde und bei Erkältungsschnupfen noch dazu die Erreger in die Nasennebenhöhlen oder andere Bereiche des Nasen-Rachenraums gepresst werden könnten, so dass zusätzliche Infektionsherde entstehen könnten.

Ab wann müssen Schwangere unbedingt zum Arzt?

Bei Schnupfen sollten sich alle Schwangeren vorsichtshalber immer professionell beraten lassen (z.B. von ihrem behandelnden Frauenarzt, Heilpraktiker, Hausarzt oder von der Hebamme). Das gilt für alle Ursachen von Schnupfen in der Schwangerschaft – auch vergleichsweise harmlose einfache Erkältungskrankheiten – und unabhängig davon, ob bestimmte Risikofaktoren wie Nebenerkrankungen vorliegen, oder nicht. Schwangere sollten zunächst davon ausgehen, dass sie Medikamente und Mittel die sie vor der Schwangerschaft gegen ihren Schnupfen verwenden konnten, nicht zwangsläufig auch in der Schwangerschaft geeignet sind, um sich selbst und dem ungeborenen Kind keinen Schaden zuzufügen. Daher sollte die Behandlung immer mit einem Gesundheitsprofi abgesprochen und eng überwacht werden. Packungsbeilagen sollten genau auf Hinweise zur Anwendung bei Schnupfen in der Schwangerschaft studiert werden. Darüber hinaus sollten bestimmte Symptome oder Bedingungen dazu führen, dass Schwangere sich sofort in professionelle Behandlung begeben. Dazu gehören:

  • Atemnot (Notfall!),
  • Anaphylaktischer Schock bei Allergie (Notfall!) – mögliche Symptome sind Ohnmacht, Übelkeit, Erbrechen, Darmkoliken, Hauterscheinungen mit Juckreiz und Rötung, Atemwegsverengungen mit Luftnot,
  • Anzeichen für vorzeitige Wehen (meist beidseitig heftige Bauchschmerzen, die trotz Ruhe nicht nachlassen und mehrmals innerhalb von einer Stunde auftreten), vaginale Blutungen oder andere Schwangerschafts-Notfälle,
  • Hohes Fieber (über 38,5 Grad Celsius im Ohr oder im Mund gemessen beziehungsweise über 39 Grad Celsius rektal gemessen),
  • Erhöhte Temperatur oder mäßiges Fieber das über drei Tage lang anhält (Temperatur zwischen 37,0 und 38,5 Grad Celsius im Ohr oder im Mund gemessen beziehungsweise zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius rektal gemessen),
  • Schmerzen bei der Atmung (Verdacht auf Lungenentzündung),
  • Wiederholt auftretendes oder nicht stillbares Nasenbluten,
  • Chronischer Schnupfen in der Schwangerschaft mit bekannter Ursache, bei dem neue Symptome aufgetreten sind, der mit anderen in dieser Liste genannten Symptomen oder Zuständen einhergeht oder bei dem der Therapieplan noch nie oder schon seit längerem nicht mit einem Gesundheitsprofi besprochen wurde,
  • Verdacht auf Nasenspray-Sucht in der Schwangerschaft (durch Verwendung von abschwellendem Nasenspray),
  • Andere notfallmäßige oder ärztlich abklärungsbedürftige Zustände: z. B: starke Schwindelgefühle, Krampfanfälle, Ohnmacht (Synkope), vaginale Blutungen,
  • Allgemein, wenn die Schwangere ängstlich ist oder sich große Sorgen macht selbst wenn nichts des oben genannten zutrifft.

Manche in Frage kommenden Behandlungsformen und Mittel gegen Schnupfen in der Schwangerschaft können oder sollten darüber hinaus nicht ohne die professionellen Kenntnisse eines qualifizierten Arztes oder Heilpraktikers angewendet werden.