HOMÖOPATHISCHE MITTEL GEGEN SCHNUPFEN

Homöopathisches Mittel gegen Schnupfen 

HOMÖOPATHISCHE MITTEL GEGEN SCHNUPFEN

Allium cepa, Solanum dulcamara und Co. Bei der Behandlung von Schnupfen mit Homöopathie kommt es v.a. auf die individuelle Auswahl der richtigen Präparate an.

Das richtige Homöopathikum bei Schnupfen finden

Die Auswahl der geeigneten Schnupfen-Homöopathie Mittel und der dazugehörigen Potenz richtet sich bei Erkältungsschnupfen nach individuellen Kriterien und erfolgt im Idealfall mit Hilfe eines erfahrenen Homöopathen (entsprechend ausgebildeter Arzt oder Heilpraktiker). Zu diesen Kriterien gehören vor allem: 

  1. Das Schnupfenstadium (bzw. der Schnupfentyp), 

  2. Die genauen Symptome (z.B. Stärke, Eigenschaften des Nasensekrets, weitere Symptome, Begleitsymptome),

  3. Begünstigende Umgebungsfaktoren (z.B. die Erkrankung begünstigende Wetterlage oder Stressfaktoren),

  4. Persönliche Eigenschaften des Erkrankten (z.B. Alter, Konstitutionstyp). 

Erfahrungsgemäß hat sich vor allem die Berücksichtigung der genauen Beschaffenheit des Nasensekrets bei der Wahl des am besten geeigneten Mittels aus der Schnupfen-Homöopathie bewährt. Die meisten homöopathischen Mittel gegen Schnupfen werden aus Pflanzen oder Mineralien gewonnen. Hier werden ein paar der wichtigsten Schnupfen-Homöopathika und einige ihrer Anwendungskriterien (homöopathische Arzneimittelbilder) in Form einer Kurzübersicht beschrieben (ggf. kommen aber auch weitere – hier nicht in der Aufzählung enthaltene – homöopathische Präparate zur Schnupfenbehandlung in Frage). Für die Auswahl des richtigen homöopathischen Mittels, müssen nicht immer alle Anwendungskriterien erfüllt sein. Als Darreichungsform homöopathischer Mittel eignen sich homöopathische Globuli erfahrungsgemäß besonders gut – aber auch Tropfen oder Tabletten kommen in Frage. 

Woran merkt man, ob es das richtige Mittel ist?

Wer ein homöopathisches Mittel einnimmt, sollte darauf achten, wie sich das Wohlbefinden und die Symptome nach der ersten Gabe verändern (Beobachtungen am besten mit dem behandelnden Homöopathen besprechen). Daraus lässt sich in der Regel schließen, ob das Mittel richtig gewählt war. Eine sogenannte “Erstverschlimmerung” ist eine sehr kurzfristige Verschlimmerung der Symptome kurz nach der ersten Einnahme eines Mittels. Die Erstverschlimmerung kann der homöopathischen Lehre zufolge ein positives Zeichen sein. Bei akuten Erkrankungen wie Erkältungsschnupfen sollte ein richtig gewähltes Mittel aber ansonsten dazu führen, dass sich das Allgemeinbefinden oft bereits Minuten oder Stunden nach der ersten Einnahme verbessert, oder dass sich die Symptome innerhalb von einigen Tagen deutlich zurückbilden. Bei chronischen Schnupfenformen kann es dagegen auch länger dauern, bis es zur Verbesserung der Symptome kommt und dadurch eingeschätzt werden kann, ob das richtige Mittel gewählt wurde – hier ist eine enge Abstimmung mit dem behandelnden Homöopathen daher besonders wichtig.

Was bedeutet der Name von homöopathischen Mitteln?

Homöopathische Mittel werden zunächst nach ihrem Inhaltsstoff benannt. Das ist in der Regel ein aus zwei Worten zusammengesetzter lateinischer Name der enthaltenen Pflanze bzw. des enthaltenen Minerals (z.B. lat. “Allium cepa” = “Küchenzwiebel”). Für manche Präparate ist es auch üblich lediglich eins der beiden Worte zu verwenden (z.B. “Dulcamara” statt “Solanum dulcamara). Des Weiteren sollte auf dem Gefäß des fertigen Arzneimittels immer auch die Potenz des homöopathischen Mittels angegeben werden. Diese gibt an, um welchen Faktor das Mittel verdünnt bzw. potenziert worden ist. D6 bedeutet beispielsweise, dass das Mittel durch das Verfahren der Potenzierung um sechs Zehnerstellen (“D” steht für lat. “decem” = “Zehn”) – also den Faktor eine Million – verdünnt wurde. 

 

Aconitum napellus*

(Acon., Blauer Eisenhut, Mönchskappe, Echter Sturmhut)

aconitum napellus

  1. Anfangsstadium (erste 24 Stunden)
  2. Heftiger Schnupfen, Verstopfte oder laufende Nase, durchsichtiges Nasensekret (Konsistenz: dünnflüssig), Kopfschmerzen, Schlaf- und Ruhelosigkeit, großer Durst, heftiges Niesen
  3. Kaltes und trockenes Wetter
  4. Eher robuste Konstitution

 Aconitum nappellus ist eine traditionelle Zier- und Heilpflanze, die vor allem in Gebirgs- oder höheren Mittelgebirgslagen Europas wächst  (Gattung: Eisenhut = Aconitum), Familie: Hahnenfußgewächse). Unverdünnt bzw. unverarbeitet sind alle Teile der Pflanze giftig.

 

 Allium cepa*

(All-c., Küchenzwiebel)

allium cepa

  1. Fließschnupfen
  2. Scharfes/brennendes Nasensekret, Augenreizung, Lichtempfindlichkeit, Verbesserung an der frischen Luft, Verschlechterung abends, häufiges Niesen (v.a. in warmen Räumen), Stirnkopfschmerzen
  3. Frühlingshaftes Wetter
  4. Neigung zu Melancholie und Haarausfall 

Die Zwiebel (Allium cepa) ist nicht nur eine Standardzutat in der Küche sondern auch ein traditionelles Haus- und Heilmittel  (Gattung: Lauch = Allium), Familie: Amaryllisgewächse). Sie ist heutzutage eine reine Kulturpflanze – auch wenn sich gelegentlich noch Verwilderungen finden. Ihre genaue Herkunft ist unklar.

 

Ammonium carbonicum*

(Amm-c., Ammoniumkarbonat, Hirschhornsalz)

ammonium carbonicum

  1. Fließschnupfen
  2. Durchsichtiges Nasensekret (Konsistenz: dünnflüssig), starke Nasenverstopfung (v.a. nachts), Verbesserung im warmen Zimmer
  3. Verschiedene Auslöser
  4. Höheres Alter oder Säuglingsalter, eher ruhiger Charakter

Ammoniumkarbonat ist ein Feststoff, der bei 58 Grad Celsius in Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser zerfällt. Das Salz bildet ein farbloses Pulver, das leicht nach Ammoniak riecht. 

 

 

 

Arsenicum album*

(Ars., weißes Arsenik)

arsenicum album

  1. Frühes Schnupfenstadium
  2. Laufende Nase, scharfes/brennendes Nasensekret, verstopfte Nase, kitzelndes Gefühl in der Nase, häufiges Niesen, relativ große Erschöpfung und Kälteempfindlichkeit, relativ starkes Wärmebedürfnis (Verbesserung bei Wärme)
  3. Ständig wechselndes Wetter, Durchnässung, Schwimmen/Baden
  4. Depressive Neigung 

Arsenicum album ist eine pulverförmige Verbindung aus Arsen und Sauerstoff (Arsen(III)Oxid).  Das Salz ist ein pulverförmiger, weißer Stoff (lat. “albus” = “weiß”). Arsenicum album entsteht wenn man das Element Arsen an der Luft verbrennt. Arsenverbindungen waren bereits im Altertum bekannt und werden vielfach in Arzneimittelzubereitungen verwendet. Im reinen Zustand ist Arsenicum album allerdings hochgiftig.

 

Arum triphyllum*

(Arum-t., Wurzelstock, Zehrwurzel, dreiblättriger Aronstab, Indianerrübe)

  1. Frühes Schnupfenstadium
  2. Laufende Nase, starke Irritation der Nasenschleimhäute,  Entzündungen im Mundraum, rissige Lippen, ständiges an die Nase fassen, 
  3. Verschiedene Auslöser
  4. Unruhiger Typ, Neigung zum Fingernägelkauen 

Arum triphyllum ist eine in Europa, Nordafrika und Asien verbreitete lilienförmige Pflanze   (Gattung: Aronstab = Arum), Familie: Aronstabgewächse). Unverdünnt bzw.  unverarbeitet sind alle Teile der Pflanze giftig.

 

 

Belladonna atropa*

(Bell., Schwarze Tollkirsche, Atropa bella-donna) 

belladonna atropica

  1. Fließschnupfen
  2. Laufende Nase (typischerweise nur aus einem Nasenloch), scharfes/brennendes Nasensekret, Schmerzen an der Nase, relativ starkes Wärmebedürfnis am ganzen Körper außer am Kopf, kalte Hände und Füße, Kopfschmerzen, Kopfbedeckungen aus leichter Baumwolle oder Seide werden als angenehm empfunden
  3. Kaltes und trockenes Wetter, Haarwäsche bzw. Kälteeinwirkung am Kopf, 
  4. Relativ großes Interesse an Metaphysik und Philosophie

Belladonna atropa ist eine Pflanze, die traditionell als  Zauber- und Arzneipflanze verwendet wurde (Gattung: Tollkirschen = Atropa), Familie: Nachtschattengewächse). Sie kommt von Skandinavien bis nach Nordafrika und Kleinasien vor.  Unverdünnt bzw. unverarbeitet ist die Pflanze giftig. Belladonna atropa enthält Atropin, ein in der Medizin – vor allem auch der Notfallmedizin – häufig eingesetztes Mittel (z.B. zur Behandlung von Herz- Kreislaufstillstand, Weitstellung der Bronchien).

 

Euphrasia officinalis*

(Eupr., Augentrost)

euphrasia officinalis

  1. Stockschnupfen
  2. Verstopfte Nase (v.a. nachts), mildes Nasensekret (Konsistenz: dünnflüssig), Verbesserung an der frischen Luft, Augenreizung (Lichtempfindlichkeit, Tränen, Gefühl als wäre Sand im Auge)
  3. (Kalter) Wind
  4. Neigung zum Frieren

Euphrasia officinalis ist eine traditionelle Heilpflanze, die vor allem auf mittel-, west- und südeuropäischen Wiesen zwischen Juli und September blüht (Gattung: Augentrost = Euphrasia), Familie: Sommerwurzgewächse).  

 

 

Gelsemium sempervirens*

(Gels., Gelber Jasmin, Falscher Jasmin)

gelsemium sempervirens

  1. Frühes Schnupfenstadium 
  2. Schnupfen zieht über relativ lange Zeit auf, durchsichtiges Nasensekret, häufiges Niesen mit Niesattacken 
  3. Wärme und Feuchtigkeit (v.a. während der Herbst- und Wintermonate), Aufregung 
  4. Generelle Erkältungsneigung, Neigung zur Schüchternheit und Angsterkrankungen

Gelsemium sempervirens ist eine verholzende Kletterpflanze (Schlingpflanze, Liane), die vor allem in Mittelamerika und dem Süden der U.S.A. vorkommt (Gattung: Gelsemium, Familie: Gelsemiaceae).  Für die Herstellung des Homöopathikums wird der frische Wurzelstock der Pflanze verwendet. Unverdünnt bewirkt die Pflanze Lähmungen (historische Verwendung zum Fischfang durch die Ureinwohner Mittel- und Nordamerikas) und zeigt pfeilgiftartige Wirkungen.

 

Hepar sulfuris*

(Hep., Kalkschwefelleber) 

hepar sulfuris

  1. Stockschnupfen
  2. Verstopfte Nase, Nasensekret dickflüssig (ev. auch übelriechend), Allgemeine Überempfindlichkeit, Verbesserung bei feuchtem Wetter oder nach dem Essen, Verschlechterung durch kühle Luft oder Berührungen, 
  3. Kalter und trockener Wind
  4. Neigung zur Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Streitlust, Hypochondrie

Hepar sulfuris nach Hahnemann wird aus der weißen Innenschicht von Austernschalen und reinem (elementarem) Schwefel hergestellt.

 

Hydrastis canadensis*

(Hydr., Goldsiegelwurzel)

hydrastis canadensis

  1. Alle Schnupfenstadien
  2. Kaum Nasenverstopfung, gelb- oder grünliches Nasensekret (Konsistenz: dickflüssig, fadenziehend), Verbesserung durch Ruhe, Verschlechterung während der Nacht 
  3. Wind oder Wärme
  4. Neigung zur Niedergeschlagenheit

Hydrastis canadensis ist eine krautartige Zier- und Heilpflanze, die  Laubwäldern Nordamerikas vorkommt (Gattung: Hydrastis, Familie: Hahnenfußgewächse). Zur Herstellung des Homöopathikums dient der unterirdisch wachsende, gelbe Stamm der Pflanze (historische Verwendung als gelbes Färbemittel durch die Ureinwohner Nordamerikas). Im unverdünnten bzw. unverarbeiteten Zustand sind alle Pflanzenteile giftig.

 

Kalium bichromicum*

kalium bichromicum

(Kali-bi., Kaliumbichromat, Kaliumhydrogenkarbonat)

  1. Spätes Schnupfenstadium
  2. Hartnäckiger Schnupfen, gelb- oder grünliches Nasensekret (Konsistenz: dickflüssig), trockene Nase, Stimmungsschwankungen
  3. Biertrinken
  4. Eher nüchterner Charakter, Neigung zu Gedächtnisproblemen

Kalium bichromicum ist ein Salz der Kohlensäure und wird neben seiner Verwendung in homöopathischen Zubereitungen unter anderem als Lebensmittelzusatzstoff (z.B. Backpulver) verwendet. 

 

 

Luffa operculata*

(getrocknete Kürbisfrucht)

  1. Stockschnupfen
  2. Verstopfte Nase, Verbesserung an der frischen Luft, Krusten und gummiartige Pfropfen in der Nase, Druck an der Nasenwurzel und Kopfschmerzen
  3. Kalte und staubige Umgebung
  4. Neigung zur Gedankenflucht

Luffa operculata ist eine krautartige Pflanze, die in Südamerika vorkommt (Gattung: Luffa, Familie: Kürbisgewächse). Die Pflanze wurde von südamerikanischen Ureinwohnern historisch zur Auslösung eines künstlichen Schnupfens – zum Zweck der Atemwegsbefreiung – verwendet. In der homöopathischen Zubereitung von Luffa operculata wird die getrocknete Kürbisfrucht verwendet. 

 

Lycopodium clavatum*

(Lyc., Keulen Bärlapp, Wolfsklaue)

lycopodium clavatum

  1. Stockschnupfen, späteres Schnupfenstadium (Schnupfen besteht schon länger)
  2. Langsam voranschreitender Schnupfen, starke Nasenverstopfung (Atmen geht nur  durch den Mund),  Verschlimmerung ab dem späten Nachmittag und morgens nach dem Aufwachen, Verbesserung durch frische Luft, relativ hohe Kälteempfindlichkeit, relativ starke Unruhe und Reizbarkeit
  3. Zu viel Wärme, Stress durch Ärger über andere Personen, Kummer, Überanstrengung durch schweres Heben
  4. Säuglinge, höheres Alter, eher schmächtige Statur, auffällig scharfer Verstand, Neigung zu mangelndem Selbstvertrauen

Lycopodium clavatum ist eine Pflanze mit nadelartigen Blättchen, die weltweit vor allem in Nadelwäldern vorkommt (Gattung: Bärlappe, Familie: Bärlappgewächse). Der Name Lycopodium clavatum bedeutet Wolfsfußklaue (griech. “lycos” = “Wolf” und “pos” = “Fuß”, lat. “clavatum“ = “Klaue”), da die Zweige Ähnlichkeit mit einem Tierfuß haben. Im unverdünnten bzw. unverarbeiteten Zustand ist die Pflanze Giftig (pfeilgiftartige Wirkung). 

 

Mercuris solubilis*

(Merz., Quecksilber nach Hahnemann)

mercuris solubilis

  1. Stockschnupfen
  2. Festsitzender Schnupfen, relativ starke Müdigkeit und Erschöpfung, weder Wärme noch Kälte werden als besonders angenehm empfunden 
  3. Kaltes und feuchtes Wetter, Schreckzustände
  4. Neigung zur Sensibilität und Stimmungsschwankungen

Die Hauptzutat im Homöopathikum Mercuris solubilis ist Quecksilber – ein chemisches Element aus der Serie der Übergangsmetalle mit der Ordnungszahl 80 und dem Symbol “Hg” im Periodensystem. Quecksilber ist das einzige im Normalzustand flüssige Metall. Es hat eine hohe Oberflächenspannung – auf Oberflächen bildet es linsenförmige Tropfen statt sie zu benetzen. Da das Element in Flüssigkeiten nur schwer löslich ist, ist das Herstellungsverfahren von Mercuris solubilis relativ komplex. Mercuris solubilis gilt als klassisches Konstitutionsmittel der Homöopathie mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bei der Behandlung von Erkrankungen.

 

Nux vomica*

(Nux-v., Brechnuss) 

nux vomica

  1. Alle Schnupfenstadien
  2. Starke Nasenverstopfung, Nasensekret wechselnd dick- und dünnflüssig, tagsüber eher laufende und nachts eher verstopfte Nase, Verbesserung im warmen Zimmer
  3. Kalte Zugluft, zornige Stimmung, durchzechte oder durchgemachte Nächte
  4. Neigung zu Ehrgeiz und Ungeduld, keine Scheu vor Konkurrenz

Nux vomica ist ein Laubbaum, der in Südostasien und Australien wächst (Gattung: Brechnüsse, Familie: Brechnussgewächse). Die Früchte des Baums ähneln Mandarinen (Größe eines Tischtennisballs, grün- bis orangerotfarben, ledrige Schale) und enthalten Fruchtfleisch und Samen. Die Frucht schmeckt aufgrund ihres hohen Strychningehalts bitter und kann zu Vergiftungen mit Muskelkrämpfen führen. Die Samen des Nux vomica werden seit Jahrtausenden in der Heilkunde verwendet (u.a. Verwendung zur Behandlung der Pest im Mittelalter). Nux vomica gehörte zu den ersten Mitteln, die Samuel Hahnemann zur Entwicklung homöopathischer Arzneien verwendete und prüfte.

 

Pulsatilla pratensis*

(Puls., Küchenschelle, Kuhschelle)

pulsatilla pratensis

  1. Alle Schnupfenstadien
  2. Nase vor allem auf der rechten Seite verstopft, reichlich dickflüssiges Nasensekret, Verbesserung an der frischen Luft, Schmerzen im Bereich der knöchernen Strukturen der Nase
  3. Warmes Wetter, Nasse Füße, Verluste im persönlichen Beziehungsumfeld
  4. Mädchen und Frauen, eher nachdenklicher und trauriger Charakter

Pulsatilla pratensis ist eine krautartige Pflanze, die unter anderem in Mitteleuropa wächst (z.B. in den Alpen- und Voralpenregionen), wo sie allerdings als gefährdet gilt (Gattung: Kuhschellen, Familie: Hahnenfußgewächse). Die dunkelvioletten Blüten der Pflanze ähneln Kuhglocken – daher auch der Trivialname “Kuhschelle”.

 

Sabadilla officinarum*

(Sabad., Sabadill, Läusesamen, Mexikanisches Läusekraut) 

sabadilla officinarum

  1. Alle Schnupfenstadien
  2. Starker Schnupfen, laufende Nase aber kaum Nasenverstopfung, gelb- oder grünliches Nasensekret (Konsistenz: dünnflüssig), heftiger Niesreiz, Augenbeschwerden, Kopfschmerzen
  3. Verschiedene Auslöser
  4. Heller Teint, blonde Haare

Sabadilla officinarum ist ein Liliengewächs, das vor allem in Zentralamerika wächst (Gattung: Schoenocaulon, Familie: Germergewächse). Die Samen werden traditionell zur Herstellung von Heildrogen verwendet, die vor allem abführend oder als Brechmittel wirken. Im unverdünnten bzw. unverarbeiteten Zustand ist die Pflanze giftig.

 

Sambucus nigra*

(Schwarzer Holunder)

sambucus nigra

  1. Stockschnupfen
  2. Plötzlich aufgetretener Schnupfen, trocken verstopfte Nase, typischer Säuglingsschnupfen mit schniefenden und schnorchelnden Geräuschen beim Atmen und Trinkstörungen
  3. Verschiedene Auslöser
  4. Säuglinge

Sambucus nigra gehört zu den häufigsten Strauchpflanzen in Mitteleuropa – darüber hinaus wächst sie in Asien und Nordafrika (Gattung: Holunder, Familie: Moschuskrautgewächse). Sie wird traditionell als Heilpflanze (z.B. Tees, ätherische Öle), violettes Färbemittel und bei der Zubereitung von Lebensmitteln (z.B. Holunderlimonade, Holunderküchle) verwendet. Im unverdünnten bzw. unverarbeiteten Zustand kann die Pflanze unter Umständen bzw. bei manchen Menschen zu Vergiftungssymptomen führen.

 

Sinapis nigra*

(Sin-n., Schwarzer Senf)

sinapis nigra

  1. Frühes Schnupfenstadium, Fließschnupfen
  2. Nase abwechselnd mal auf der einen und mal der anderen Seite verstopft, Husten, Verbesserung im Liegen, gereizte Nasen(schleim)haut
  3. Nasses Wetter
  4. Neigung zur Reizbarkeit, mürrischem Verhalten und Hypochondrie

Sinapis nigra ist ein Kreuzblütengewächs, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt (Gattung: Kohl, Familie: Kreuzblütengewächse). Zur Herstellung des Homöopathikums werden die Samen der Pflanze verwendet – sie dienen darüber hinaus auch als Zutat in der Senfzubereitung und in der Naturheilkunde (z.B. Umschläge mit Senfmehl). 

 

Solanum dulcamara*

(Dulc., Bittersüßer Nachtschatten)

solanum dulcamara

  1. Frühes Schnupfenstadium, Fließschnupfen
  2. Laufende Nase, Verschlechterung bei kalter und feuchter Umgebung
  3. Herbst (typisches Herbstmittel), kaltes Regenwetter, Durchnässung
  4. Misstrauische Neigung, starker Willen, Neigung dazu den Ton angeben zu wollen

Solanum dulcamara ist eine krautartige Kletterpflanze, die  in Europa, Asien und Nordamerika vorkommt (Gattung: Nachtschatten, Familie: Nachtschattengewächse). Die Pflanze wird neben der Homöopathie auch zur Herstellung anderer Arzneimittel verwendet (z.B. zur Entzündungshemmung oder Juckreizminderung).  Im unverdünnten bzw. unverarbeiteten Zustand ist die Pflanze giftig (drei verschiedene Unterarten, die mehr oder weniger giftig sind).

 

Sticta pulmonaria*

(Stict., Lungenmoos, Lungenflechte)

sticta pulmonaria

  1. Stockschnupfen
  2. Stark verstopfte Nase (erfolgloses Naseputzen), Verbesserung an der frischen Luft
  3. Verschiedene Auslöser
  4. Neigung zur Redseligkeit 

Sticta pulmonaria ist eine Blattflechte, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Luftschadstoffen inzwischen nur noch in höheren Regionen vorkommt (Gattung: Lobaria, Familie: Lobariaceae). Zur Herstellung des Homöopathikums werden die auf Bäumen (v.a. Buche, Ahorn, Eiche) wachsenden Blätter der Pflanze verwendet. 

 

 

Zincum metallicum*

(Zinc., Zink)

zincum metallicum

  1. Stockschnupfen
  2. Säuglingsschnupfen mit starker Nasenverstopfung (v.a. nachts), Bedürfnis in der Nase zu bohren, Husten
  3. Stress durch Übermüdung, Kummer oder Schlaflosigkeit
  4. Säuglinge

Zink ist ein Element mit der Ordnungszahl 30 und dem Symbol “Zn” im Periodensystem. Es gehört zu den Übergangsmetallen. Es zählt zu den essentiellen Spurenelementen (der Körper ist auf die Zufuhr von Zink von außen über die Nahrung angewiesen). Der Körper verwendet das Element vor allem zur Herstellung von Enzymen, die beispielsweise wichtige Funktionen im Stoffwechsel, in der Abwehr und im Hormonhaushalt haben.

 

* Geschilderte homöopathische Arzneimittelbilder bzw. Anwendungskriterien für Homöopathika sind als Kurzfassungen zu verstehen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Auswahl homöopathischer Arzneimittel ist ein komplexer Vorgang, der am besten durch einen erfahrenen Homöopathen (entsprechend ausgebildeter Arzt oder Heilpraktiker) durchgeführt wird. Bestimmte Mittel werden neben Schnupfen ggf. auch zur homöopathischen Behandlung anderer Erkrankungen verwendet. Die in Homöopathika verwendeten Mittel sind im unverdünnten bzw. nicht homöopathisch zubereiteten Zustand teilweise hochgiftig und können falsch zubereitet ggf. sogar tödlich wirken. Von der eigenen Herstellung von Homöopathika ist daher in jedem Fall immer abzuraten – es sei denn man ist selbst ein erfahrener und entsprechend ausgebildeter Homöopath. Es ist ratsam die Präparate von einer homöopathischen Beratungsapotheke zu beziehen (Apotheken in denen mindestens ein Mitarbeiter über eine homöopathische Ausbildung verfügt) und sich auch dort nochmal gründlich über die Anwendung der Präparate informieren zu lassen. Wie bei anderen Arzneimitteln auch, empfiehlt sich bei homöopathischen Präparaten umsichtiger Umgang und das gründliche Durchlesen aller Packungsbeilagen.

Quellen: Dr. med. Jan Geißler. “Leitfaden Homöopathie.”; Ravi Roy & Carola Lange-Roy. “Homöopathischer Ratgeber: Grippe – Erkältungskrankheiten”.