GLOBULI BEI SCHNUPFEN

Globuli-Schnupfen 

GLOBULI BEI SCHNUPFEN

Homöopathische Globuli haben sich vgl. mit Tropfen oder Tabletten bei der Schnupfenbehandlung besonders bewährt – aber es gibt Einnahmeregeln zu beachten.

Welche Globuli helfen bei Schnupfen?

Wer Schnupfen hat und mit Homöopathie behandeln möchte, kann aus einer langen Liste verschiedener Globuli in unterschiedlichen Potenzen wählen:  Von A wie Aconitum napellus bis Z wie Zincum metallic. Aber welches Mittel ist das richtige für welchen Schnupfen? Dabei kommt es neben der Schnupfenart unter anderem auf die Symptome und persönlichen Eigenschaften des Erkrankten an. Wenn die Nase besonders stark verstopft ist, das Nasensekret  mal dick- und mal dünnflüssig ist, Zugluft oder durchgemachte Nächte zur Erkrankung beigetragen haben könnten und wenn Ungeduld und Ehrgeiz zu den Charaktereigenschaften des Erkrankten gehören, dann könnte beispielsweise Nux vomica die richtige Wahl sein. Die Details zu den wichtigsten Auswahlkriterien für über 20 homöopathische Mittel gegen Schnupfen bei Erkältungen finden Sie hier.

Die richtige Dosis finden

Globulifläschchen

Wie häufig Globuli eingenommen werden sollten hängt vor allem vom Verlauf der Schnupfenerkrankung ab – in der Regel gilt: Je heftiger die Beschwerden, um so häufiger die Einnahme bzw. umso höher die Dosis je Gabe. Bei akutem Erkältungsschnupfen wird beispielsweise bei vielen Präparaten eine Dosierung von etwa drei bis fünf Globuli alle paar Stunden empfohlen. Bessern sich die Symptome kann die Einnahmefrequenz in den meisten Fällen reduziert werden. Eine allgemein gültige Regel gibt es hier jedoch nicht – die Dosierung hängt stark vom individuellen Fall (neben Schwere des Schnupfens z.B. auch Alter, Geschlecht, Begleitumstände), dem verwendeten Mittel und der eingesetzten Potenz ab. Im Idealfall hilft ein erfahrener Homöopath nicht nur bei der Auswahl des richtigen Mittels, sondern gibt auch eine Empfehlung zur Dosierung von  Schnupfen-Globuli ab. Gibt es keine Empfehlung vom Homöopathen, enthält die Packungsbeilage des Mittels in der Regel entsprechende Auskünfte oder man kann mit dem Apotheker sprechen, von dem man die das Mittel bezieht (homöopathische Fachapotheken kennen sich besonders gut mit Globuli aus). Antworten auf folgende Fragen sind generell hilfreich, um über die Dosierung genau Bescheid zu wissen:

  • Wie viele Globuli soll ich pro Gabe nehmen?
  • Wie viele Gaben soll ich pro Tag machen?
  • Soll ich die Dosis pro Gabe bzw. die Anzahl Gaben pro Tag ggf. anpassen (z.B. an Tag 1 anders als an Tag 2, mit Verbesserung der Beschwerden weniger Globuli bzw. Gaben)?
  • Wie lange soll ich das Mittel einnehmen?

Globuli bei Schnupfen richtig einnehmen

Nicht nur die Auswahl des am ehesten zum Schnupfentyp passenden Mittels in der richtigen Potenz ist bei der homöopathischen Behandlung von Schnupfen mit Globuli entscheidend. Es kommt fast genauso sehr darauf an, dass alle wichtigen Einnahmeregeln beachtet werden. Andernfalls könnte die Wirkung der Globuli gestört werden. So funktioniert es Schritt für Schritt:

Einnahmeregeln

1. Offensichtlich, aber wichtig: Packungsbeilage lesen! Einnahmeregeln und andere wichtige Informationen, wie z.B. Gegenanzeigen können sich von Mittel zu Mittel, von Potenz zu Potenz und von Hersteller zu Hersteller zum Teil ziemlich deutlich unterscheiden. Da die homöopathischen Globuli, die typischerweise bei Schnupfen zum Einsatz kommen, in den allermeisten Fällen nebenwirkungsarm bis -frei sind, nimmt das in der Regel nicht viel Zeit in Anspruch. In der Regel werden in den Packungsbeilagen von homöopathischen Mitteln keinerlei Angaben zum Anwendungsgebiet gemacht, da die meisten Mittel zur Behandlung vieler verschiedener Beschwerden eingesetzt werden können.

2. Etwa 15 Minuten vor der Einnahme nichts in den Mund nehmen – also nichts essen, trinken, kein Zähneputzen, Fingernägel knabbern, etc.

3. Zur Beförderung der Globuli aus ihrem Fläschchen in den Mund benutzt man am besten einen Löffel aus Holz, Kunststoff oder Porzellan (z.B. Eierlöffel). Metall stört bei der Einnahme homöopathischer Mittel und sollte nicht mit den Globuli in Berührung kommen. Je nach Dosierung, wird die richtige Anzahl Globuli auf dem Löffel platziert und in den Mund genommen. ACHTUNG: Da bei der Verwendung von homöopathischen Globuli bei Säuglingen und sehr jungen Kleinkindern Verschluckungsgefahr besteht, ist es ratsam die Kügelchen vorher in stillem Tafelwasser aus der Flasche aufzulösen. 

4. Globuli nicht runterschlucken! Die Globuli werden – sofern möglich – am besten im Mund unter die Zunge gelegt, um dort langsam zu zergehen. Das dauert etwa eine Minute und ist wichtig, da die Homöopathika am besten bereits in der Mundschleimhaut vom Körper aufgenommen werden.

5. Etwa 15 Minuten nach der Einnahme ebenfalls nichts in den Mund nehmen – also kein Nachspülen mit Wasser oder anderen Getränken, keine Snacks oder Mahlzeiten, etc.

Falls mehrere homöopathische Arzneien gleichzeitig eingenommen werden, ist es sinnvoll mindestens jeweils etwa eine halbe Stunde Abstand zwischen der Einnahme der verschiedenen Präparate zu lassen.

Welche Stoffe können die Behandlung stören?

Während der Einnahme von Globuli gegen Schnupfen, kann es hilfreich sein auf bestimmte Nahrungs-, Genuss und andere Mittel zu verzichten, da sie gegebenenfalls die homöopathische Wirkung stören. Dazu gehören:

  • Nikotin,
  • Kaffee (auch entkoffeiniert),
  • Starke ätherische Öle: Teebaumöl, Menthol (Pfefferminz; z.B. auch in Hustenbonbons), Eukalyptus.

Wer nicht darauf verzichten möchte, sollte zumindest einen zeitlichen Abstand von einer halben Stunde vor und nach Einnahme der Globuli einhalten. 

Wie lange muss man Globuli bei Schnupfen nehmen?

Bei Erkältungsschnupfen erfolgt die Einnahme in der Regel bis die Symptome komplett abgeklungen sind – das sollte spätestens nach einer Woche bis zehn Tagen der Fall sein. Wenn eine Verbesserung eintritt (in der Regel ein paar Tage nach der ersten Einnahme, sofern das Mittel richtig gewählt wurde), kann die Einnahmehäufigkeit oft vor dem endgültigen Absetzen bereits reduziert werden. Globuli bzw. homöopathische Arzneimittel im Allgemeinen sollten ohne ärztlichen Rat niemals über einen längeren Zeitraum eingenommen werden – ernstere Erkrankungen oder Komplikationen könnten sonst übersehen werden. Auch bei chronischen Schnupfenformen (z.B. allergischer Schnupfen) ist es immer sinnvoll die Dauer der Einnahme mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Was sind denn nun eigentlich Globuli genau?

Von außen betrachtet sind Globuli klein, kugelförmig und weiß bis gelblich. Aber was steckt eigentlich drin? Na klar, Homöopathie – aber was heißt das eigentlich und woraus sind Globuli sonst noch gemacht?

DIE GRUNDBAUSTEINE: ZUCKER, STÄRKE & Co.

Globuli bestehen aus Rohrzucker (Saccharose) oder dem Zuckeraustauschstoff Xylitol. Gelegentlich wird auch Stärkemehl zugesetzt (dies entspricht auch Samuel Hahnemanns Originalrezeptur), da Stärke dabei hilft Globuli im Herstellungsprozess ihre Kugelform (lat. Globuli = “Kügelchen”) zu geben. Globuli werden als Trägerstoff für Homöopathika aber auch für andere Arzneien (z.B. Schüssler Salze, Bach-Blüten) aber auch Lebensmittel oder Kosmetika verwendet.

VOM ZUCKERKÜGELCHEN ZUM HOMÖOPATHISCHEN MITTEL

Um zum homöopathischen Mittel zu werden müssen Globuli mit potenzierten homöopathischen Lösungen versetzt werden. Damit sich der homöopathische Wirkstoff gleichmäßig auf den Kügelchen verteilt werden die Globuli während der Herstellung in gläsernen Kugelbehältern gedreht – das ähnelt ein wenig dem Schonprogramm einer Waschmaschine. Die Kugelbehälter sind allerdings offen, so dass die Globuli beim Drehen gleichzeitig schonend luftgetrocknet werden. Für die unterschiedlichen homöopathischen Potenzen verwendet man Globuli in unterschiedlichen Größen – die Kügelchen haben je nach Größe einen Durchmesser zwischen etwa 0,5 und 1,5 Millimetern.

Tabletten vs. Tropfen vs. Globuli gegen Schnupfen 

Schnupfen-Homöopathie kommt in verschiedenen Einnahmeformen daher. Wer bei einer Erkältung oder bei anderen Ursachen homöopathische Mittel gegen Schnupfen einnehmen möchte hat neben Globuli auch die Wahl zwischen Tabletten und Tropfen. Welche Darreichungsform sich am besten eignet, ist zunächst natürlich ein Stück weit Geschmackssache. Tablettenschlucken empfindet beispielsweise fast niemand als besonders angenehm, manchen Menschen ist das Gefühl aber besonders zuwider – vor allem wenn gleichzeitig die Nase verstopft ist. Globuli und Tropfen sind wiederum etwas umständlicher zu dosieren als Tabletten, was manchen Menschen zu zeitaufwändig oder fummelig erscheinen mag. Neben individuellen Vorlieben gibt es aber noch ein paar andere wichtige Dinge zu berücksichtigen, wenn es um die Wahl der besten Darreichungsform von Homöopathie bei Schnupfen geht.

GENAUIGKEIT BEI DER DOSIERUNG

tablette-globuli-tropfen

Eine homöopathische Tablette entspricht ungefähr fünf Tropfen oder fünf Globuli desselben Mittels in derselben Potenz. Das Fine-Tuning bei der Dosierung fällt daher mit Globuli und Tropfen leichter als mit Tabletten. Gerade bei Akuterkrankungen wie Erkältungsschnupfen wird die Dosierung häufig mit dem Verlauf der Erkrankung leicht angepasst (s.o.), so dass Globuli oder Tropfen hier ggf. besser geeignet sein können als homöopathische Tabletten.

UNTERSCHIEDE BEI DEN ZUSATZSTOFFEN

Sofern das Mittel und die Potenz übereinstimmen ist zunächst einmal dasselbe drin, oder? Das ist allerdings nur fast richtig. Homöopathische Globuli, Tropfen und Tabletten werden nämlich auf unterschiedliche Arten hergestellt und enthalten daher auch unterschiedliche Zusatzstoffe. Dabei handelt es sich zwar um einfache und harmlose Zutaten, die sich auch in den meisten Küchen und Supermarktregalen finden – dennoch werden sie nicht von allen Menschen gleich gut vertragen:

tabletten-vs-globuli-vs-tropfen

Zur Herstellung von Tabletten werden homöopathischen Mittel in der Regel mit Milchzucker (Laktose) verrieben. Diese Tatsache sollten vor allem Menschen mit Laktoseintoleranz berücksichtigen – schätzungsweise jeder fünfte bis zehnte Deutsche ist davon betroffen. Bei Laktoseintoleranz wird mit der Nahrung aufgenommener Milchzucker nicht verdaut, da das entsprechende Verdauungsenzym (Laktase) genetisch bedingt fehlt, oder in zu geringer Menge produziert wird. Die Laktosemengen, die bei der Herstellung von homöopathischen Tabletten verwendet werden, sind zwar meistens so gering, dass auch die Körper der meisten Menschen mit Laktoseintoleranz problemlos damit zurechtkommen. Dennoch kann die Verträglichkeit hier sehr individuell sein und laktoseintoleranten Menschen wird in der Regel angeraten auf die Aufnahme von Milchzucker weitgehend oder ganz zu verzichten. Wer also eine Laktoseintoleranz hat, sollte Homöopathika wenn es geht besser nicht in Tablettenform einnehmen. In der Regel werden zur Herstellung von homöopathischen Tabletten auch Stärkemehl und andere Mittel (z.B. Magnesiumstearat) verwendet, die das Pressen der Tablettenform ermöglichen. Meistens wird dann zwar glutenarme Weizenstärke verwendet, dennoch sollten Menschen mit Glutenunverträglichkeit soweit möglich besser andere Darreichungsformen wählen.

Tropfen (Dilutionen) entstehen durch Lösung von homöopathischen Rohstoffen (z.B. Pflanzen) in Alkohol – sie sind daher beispielsweise für Babys, Kinder, trockene Alkoholiker oder Menschen, die aus religiösen oder anderen persönlichen Gründen keinen Alkohol trinken möchten, gar nicht geeignet. Wer sich lediglich um seine Fahrtüchtigkeit nach der Einnahme homöopathischer Tropfen sorgt, sollte auf den Alkoholgehalt vor allem aber auch auf die eingenommene Menge achten. Homöopathische Tropfen können durchaus Alkoholgehalte von 30, 40 oder gar 70 Vol.% haben – das entspricht dem Alkoholgehalt von mehr oder weniger starkem Schnaps. In üblicher Dosierung ist die eingenommene Menge aber relativ gering. 30 Tropfen (das entspricht etwa einem Milliliter) eines Mittels mit dem Alkoholgehalt von 30 Vol.% enthalten beispielsweise etwa 0,25 Gramm Alkohol. Zum Vergleich: Ein kleines Bier enthält ca. zehn Gramm, ein Viertelliter Apfelsaft ca. ein Gramm Alkohol. 

Die meisten Globuli bestehen aus reinem Rohrzucker (s.o.). Für Diabetiker oder Menschen, die aus anderen Gründen keinen Zucker zu sich nehmen sollten oder wollen, gibt es auch Globuli aus dem Zuckeraustauschstoff Xylitol. Gelegentlich werden Globuli – wie Tabletten auch – mit Stärkemehl versetzt. Menschen mit Glutenunverträglichkeit sollten daher darauf achten glutenfreie Globuli zu verwenden. 

Tagebuchbuch über Schnupfen und Globuli-Einnahme führen

Bei fast allen Krankheiten macht das Führen eines Tagebuchs Sinn. So kann man am besten nachvollziehen wie sich Symptome im Laufe der Zeit und auf verschiedene Behandlungsmaßnahmen hin verändert haben; insbesondere, wenn die Behandlungsmaßnahmen wie bei der Einnahme von Globuli aus relativ vielen Details bestehen, so dass sie ohne schriftliche Dokumentation nur schwer in Erinnerung behalten werden können. Bei einer Erkrankung wie Erkältungsschnupfen, die typischerweise mehrmals pro Jahr auftaucht, kann man so darüber hinaus Vergleiche zwischen einer aktuellen und zurückliegenden Erkrankungsfällen machen und gegebenenfalls versuchen die Behandlung individuell zu optimieren. Auch das Dokumentieren von Begleitumständen oder -beobachtungen kann hilfreich sein, um die Ergebnisse anschließend z.B. mit einem behandelnden Homöopathen zu besprechen (z.B. Träume, Ernährung, verwendete Hausmittel). Darüber hinaus ist das schriftliche Dokumentieren zur eigenen Erkrankungen vielen Menschen auch eine große psychologische Hilfe. Wer ein Tagebuch über die Behandlung seines Schnupfens mit Globuli führen möchte, legt am besten eine Tabelle an  und trägt dort während der Behandlungszeit in Spalten von links nach rechts beispielsweise folgende Informationen ein: 

  • Dosisnummer (Angabe über das wievielte Mal, das die Dosis während der Behandlung eingenommen wurde: zum ersten, zweiten, dritten Mal, etc.),
  • Behandlungstag (erster, zweiter, dritter Tag der Behandlung mit Globuli, etc.),
  • Mittel (Name des eingenommenen Präparats und Potenz: z.B. Allium cepa D12),
  • Datum und Uhrzeit der Globuli-Einnahme,
  • Anzahl der eingenommenen Globuli
  • Art und Weise der Globuli-Einnahme (Holz-, Porzellan-, Kunststofflöffel, etc.)
  • Zeitabstand der Globuli-Einnahme zu letzter Mahlzeit, letzter Flüssigkeitsaufnahme, letztem Zähneputzen, etc.
  • Beobachtungen 15 Minuten nach Globuli-Einnahme (z.B. Symptome, Allgemeinbefinden) 
  • Beobachtungen 1 Stunde nach Globuli-Einnahme (z.B. Symptome, Allgemeinbefinden) 
  • Beschreibung der Symptome am Tag (z.B. dünnflüssiges und klar-durchsichtiges Nasensekret, relativ starke Verstopfung der Nase – abends schlimmer als morgens, allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit, etwas Kopfweh)
  • Weitere durchgeführte Behandlungsmaßnahmen am Tag (z.B. Hausmittel, Medikamente)
  • Art der aufgenommenen Nahrung und Flüssigkeit am Tag (z.B. Kurze Stichpunkte zu Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks zwischendurch)
  • Sonstige Kommentare (z.B. Qualität des Schlafs während der Nacht, Träume, Sorgen)