Schnupfen Ursachen

Auslöser für Schnupfen 

Schnupfen Ursachen

Ursachen von Schnupfen sind vielfältig. Akuter Schnupfen geht meist auf Viren und Immunschwächung zurück. Chronischer Schnupfen hat unterschiedlichste Ursachen.

Ursache des akuten Schnupfens

Der klassische akute Erkältungsschnupfen (Katarrh), die sogenannte infektiöse Rhinitis acuta, wird fast ausschließlich durch in der Luft befindliche Viren ausgelöst, von denen es mehr als 200 verschiedene Typen gibt. Am häufigsten sind Rhinoviren Auslöser für einen  Schnupfen, dann folgen Influenzaviren, Coronaviren, Adenoviren und Echoviren. Das Para-Influenzavirus, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), Enterovirus, Mastadenovirus und Viren der Familie der Paramyxoviridae sind einige weitere Vertreter der schnupfenauslösenden Viren. Die Typen sind so unterschiedlich, dass keine Immunität gegen andere Typen entsteht, daher sind zahlreiche Infektionen möglich. Sie werden mittels Tröpfcheninfektion, oder Kontaktinformation übertragen und können besonders leicht in eine vorgeschädigte Nasenschleimhaut eindringen. Selten sind Bakterien die Ursache der Rhinitis (in der Regel Superinfektion).

Förderliche Faktoren der Rhinitis

Ist die Raumluft sehr trocken oder die Schleimhaut durch eine Unterkühlung schlechter durchblutet, so haben die Viren leichteres Spiel. Kommt noch ein geschwächtes Abwehrsystem hinzu, so steigt das Risiko einer Infektion besonders deutlich an. Faktoren, die das Immunsystem schwächen, gibt es eine ganze Reihe, zum Beispiel Stress, fehlende Bewegung, Nikotin oder auch eine unausgewogene Ernährung, oder gar Mangelerscheinungen (insbesondere Mineralien, Spurenelemente und Vitamine).

Psychische Ursachen für Schnupfen

Ein besonders wichtiger förderlicher Faktor von Schnupfen sind aus naturheilkundlicher Sicht psychische Belastungen und insbesondere emotionaler Stress. Typischerweise gehören dazu Stress am Arbeitsplatz, Stress in der Familie oder Beziehung und Schulstress. Diese Belastung scheint das Immunsystem bei der Abwehr von Rhinitis-Erreger meiner Erfahrung nach besonders zu schwächen.

Häufigkeit des Schnupfens

Erwachsene haben schätzungsweise durchschnittlich etwa vier bis fünfmal im Jahr mit einem Schnupfen zu tun und Kinder sogar acht- bis zwölfmal jährlich. Bei Kindern funktioniert das Immunsystem in der Regel noch unzureichend. Es trainiert sozusagen noch und muss sich mit vielen neuen Erregern auseinander setzen. Dadurch ist der Schnupfen oft schon fast „vorprogrammiert“, wenn die nächste Erkältungswelle in Schule und Kindergarten die Runde macht.

Inkubationszeit beim akuten Schnupfen

In der Regel handelt es sich bei dem klassischen akuten Schnupfen um einen harmlosen Infekt. Bereits wenige Stunden nach der Ansteckung kann sich der Schnupfen schon zeigen, meist jedoch nach einer Inkubationszeit von 3-7 Tagen.

Dauer des akuten Schnupfens

Für etwa eine Woche hat man dann mit den bekannten Schnupfen-Symptomen wie Niesreiz, Hüsteln, Nasensekretion, Kratzen im Hals, behinderte Nasenatmung, Brennen in Nase und Rachen sowie allgemeinem Krankheitsgefühl zu kämpfen. Fieber tritt beim harmlosen Schnupfen nicht auf.

Ist der Körper jedoch in einem geschwächten Allgemeinzustand und bei bestimmten Konstellationen, kann es zu einem länger andauernden Schnupfen und zu Komplikationen kommen. Häufig besiedeln nun auch noch Bakterien die Schleimhaut. Breitet sich die Entzündung bis in die Nasennebenhöhlen oder, wie es bei Kindern oft vorkommt, bis in die Ohren aus, so kommen noch Schmerzen in den Nebenhöhlen und Ohren und Fieber hinzu.

Ein akuter Schnupfen kann auch „nur“ ein Anfangssymptom schwerwiegenderer Infektionskrankheiten, wie Masern, Keuchhusten oder Grippe sein.

Rhinitis Komplikationen

Förderlich für Komplikationen von Rhinitis ist, dass der in den Atemwegen befindliche Schleim und das geschwächte Immunsystem ein Nährboden für Bakterien und Entzündungen ist. Typische Komplikationen sind die Entzündung der Nasennebenhöhlen und Kieferhöhlen (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Kehlkopfentzündung (Laryngitis), akute Bronchitis (Entzündung der Schleimhaut der Bronchien), häufig begleitet mit einer Entzündung der Luftröhre (Tracheitis) und ggf. auch einer Epiglottitis / Echter Krupp (lebensbedrohliche entzündliche Schwellung der Epiglottis und des Kehlkopfes, Kinderkrankheit) oder eines Pseudokrupp. Darüber hinaus können sich auch in schlimmen Fällen eine Pneumonie (Lungenentzündung) oder eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) entwickeln. Daher sollte auch ein relativ harmlos wirkender Schnupfen ernst genommen und behandelt werden. Der Betroffene sollte sich zudem mehr Ruhe gönnen und Stress vermeiden.

Schnupfen Ursache: Rhinitis pseudomembranacea

Bei diesem seltenen Schnupfen handelt es sich um ein Erscheinungsbild der Diphtherie, die durch das Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Sie geht mit blutig-flüssigem Schnupfen einher. Durch die Bildung einer zähen, grau-weißen Pseudomembran kommt es zur Schädigung der Nasenschleimhaut. Entfernt man diese Membran, blutet die Schleimhaut.

Ursachen chronischer Schnupfen

Als chronische Rhinitis werden chronische Schleimhauterkrankungen der Nasenhaupt- und Nebenhöhlen verstanden. Als Ursache kommen mehrere Richtungen in Frage, die differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden müssen:

  • Dauerhafte Schwächung des Immunsystems mit chronischen Infekten, in unterschiedlich starker Ausprägung.
  • Allergischer Schnupfen.
  • Extreme Dauertemperaturen.
  • Vasomotorischer Schnupfen.
  • Polypen und Tumoren in Nase und Nasennebenhöhlen.

Ursachen allergischer Schnupfen

Rhinitis allergica (Allergischer Schnupfen): Der allergische Schnupfen wird häufig durch verschiedenste Blüten- und Gräserpollen ausgelöst („Heuschnupfen“). Der Körper reagiert auf die Pollen mit der Produktion von Abwehrmolekülen (Immunglobulin E), die wiederum Entzündungen der oberen Luftwege hervorrufen. Der Heuschnupfen tritt typischerweise in den Frühlings-, Sommer- und (je nach Region) Herbstmonaten auf. Die gleichen Symptome eines allergischen Schnupfens entstehen, wenn Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Nahrungsmittel, Tierhaare, Bettfedern oder berufsbedingt z.B. Mehl-, Pflanzen-, Holzstaub oder Chemikalien (z.B. Haarfärbemittel) die Auslöser sind. Allerdings leidet man dann das ganze Jahr hindurch bzw. bei Kontakt mit den auslösenden Stoffen unter den allergischen Reaktionen.

Die Ursachen des Vasomotorischer Schnupfens

Rhinitis vasomotorica: Bei dieser Schnupfenart liegen keine gesicherten Erkenntnisse zur Ursache und Geschehen vor. Es werden vegetative Störungen der Nasenschleimhaut vermutet. Der vasomotorische Schnupfen ähnelt dem allergischen Schnupfen, jedoch ist hier kein Nachweis auf Allergene möglich. Dieser Schnupfen kann z.B. durch extreme Temperaturwechsel, wie geheizte Räume und kalte Außentemperaturen im Winter, warme Getränke, Alkohol, Staub und auch durch den Missbrauch von abschwellenden Nasentropfen bzw. –sprays (äußere Faktoren) ausgelöst werden. Stress oder andere psychische Belastungen sind wichtige innere Faktoren, die einen vasomotorischen Schnupfen begünstigen können. Dabei entzündet sich die Nasenschleimhaut durch eine Fehlregulation der Blutgefäße der Nasenschleimhaut. Häufig tritt diese Form des Schnupfens im Alter auf.

Rhinitis medicamentosa

Hier ist die Langzeitanwendung von Arzneimitteln, abschwellenden Nasensprays oder -tropfen die Ursache für einen Abbau der Nasenschleimhaut. Dadurch bilden sich Borken, und die Nasenatmung und der Riechsinn sind gestört.

Rhinitis sicca

Sicca bedeutet trocken, das heißt, die Schleimhaut ist trocken. Es können sich dadurch Krusten, Borken und Geschwüre bilden und auch Blutungen auftreten. Verursacht wird diese chronische Entzündung der Nasenschleimhaut häufig durch mechanische oder toxische Einwirkung. Ist man reizenden Stoffen, wie Staub oder Chemikalien ausgesetzt, atmet viel durch den Mund oder raucht, dann kann all dies zu einem trockenen Schnupfen führen.

Rhinitis atrophicans (Ozaena)

 Bei der auch als Stinknase bekannten Ozaena kommt es zu einem vermutlich erblich bedingten Gewebeschwund der Nasenschleimhaut und der Muscheln. Dies begünstigt ein Ansiedeln von Keimen, was zu einem unangenehmen, süßlich-fauligen Geruch führt. Diese erblich bedingte Form der Ozaena kommt häufiger beim weiblichen Geschlecht vor und beginnt meist in der Pubertät. Es gibt aber auch noch andere Ursachen, wie z.B.: Tumoren, Fehlbildungen der Nasenscheidewand und Missbrauch von abschwellenden Nasentropfen. Ebenso können  operative Eingriffe in der Nasenhöhle nachfolgend zu einer Ozaena führen.

Rhinitis hypertrophica

Bei dieser Art von Schnupfen liegt eine Volumenzunahme der unteren und mittleren Nasenmuscheln vor. Sie sind häufig polypenähnlich verdickt und verengen die Nase. Dadurch kommt es oft zu Katarrhen in der Nase, aber auch in Rachen, Kehlkopf und Bronchien.